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zum 19.12. Chorkonzert Heiliggeistkirche
                Britten-Schütz-Telemann-Bach



zum 22.12.04 WO 1-6 in Freiburg
Frisch und entspannt Bachs Weihnachtsoratorium mit Freiburgs Junger Kantorei

Wenn Christoph Andreas Schäfer vor seinem Chor steht, wirkt sein
Dirigat mehr wie eine Einladung denn eine apodiktische Vorschrift:
Kommt zusammen und verkündet, was heute der Höchste getan, scheint er seinen Sängerinnen und Sängern zu bedeuten und die stimmen auch prompt voll Jauchzen und Fröhlichkeit an.

Von 1994 bis 1998 war Schäfer Kantor an der Freiburger Christuskirche, danach wechselte er an die Heiliggeistkirche Heidelberg. Die Kontakte nach Freiburg hat er nicht aufgegeben und so entstanden die Jungen Kantoreien Heidelberg-Freiburg, ein etwa siebzigköpfiger Chor, mit denen Schäfer nun in der Kirche St. Georgen Bachs Weihnachtsoratorium aufführte. Eine engagierte, gut aufgelegte Truppe zeigte sich hier, nicht restlos brillant im Klangbild, aber intonationssicher und krisenfest bis in die Tenöre hinein - eine Stimmgruppe, die wie fast überall ein Minderheitendasein fristen muss.

Auch der Nachwuchs schlief nicht. Nicht dass die Jungen Kantoreien
mit Überalterungsphänomenen zu kämpfen hätten. Dennoch
unterstützten schon mal die Kinderkantoreien beider Städte den
Hauptchor in den Chorälen der ersten drei Kantaten. Der
Jugendlichkeit verpflichtet waren auch die Tempi - die Schäfer im
Zweifelsfalle eher flott als meditativ, was einem fröhlichen
Ereignis wie Weihnachten durchaus angemessen ist. Allein im
Schlusschoral ("Nun seid ihr wohl gerochen") kippten Freude und
Triumph in einen zu lehrstückhaften Brecht-Ton. Und das Tempo war
so schnell, dass es für die Solotrompete (Robert Vanryne), die in
der Bassarie "Großer Gott" ihr Können souverän unter Beweis
gestellt hatte, an den heiklen Stellen einfach nicht mehr zu
schaffen war.

Musiziert wurde übrigens auf barockem Instrumentarium. Und mal
abgesehen davon, dass sich die Flöten im Gesamtklang nicht gut
behaupten konnten, überwogen die Vorzüge der
Originalklangbesetzung - es waren aber auch von den Holzbläsern
bis zu den Streichern vorzügliche Solisten zugegen. Auch die
Gesangssolisten konnten sich hören lassen: Clemens Flämig mit
seinem sehr angenehmen und höhensicheren, wenn auch etwas
angegriffen wirkenden Tenor, Sibylle Kamphues mit ihrem
ausgewogenen Alt, Johannes Happel als Bassist und - besonders
hervorzuheben - die in Alter Musik hörbar erprobte Sopranistin
Constanze Backes. Ein frisches und entspanntes
Weihnachtsoratorium. So kann der Heiligabend kommen. 
                      Elisabeth Schwind, Badische Zeitung vom 24.12.2004


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